Haworthia – eine Pflanze im Zebra-Look

Die Gattung Haworthia ist bekannt für ihre schönen Arten. Vor allem als Zimmerpflanze findet sie Verwendung.

Das liegt zum einen an den einzigartigen Formen der Blätter. Zum anderen an der simplen Pflege und am zwergenhaften Wuchs der Pflanze. Denn Haworthien bleiben klein genug, um Ihre Innenräume als lebendige Dekoration zu verschönern.

Ein britischer Botaniker rechnete im Jahr 2013 viele Arten der Haworthia einer neugeschaffenen Gattung zu. Aus „Haworthia“ wurde „Haworthiopsis“.

Diese Neuerung hat sich nicht gänzlich durchgesetzt, weshalb im Fachhandel immer noch „Haworthia“ verwendet wird.

Charakteristische Merkmale

Unter der Gattung Haworthia werden rund 200 Arten zusammengefasst. Die mehrjährigen Pflanzen gehören der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae) und der Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae) an. Sie stammen aus dem südlichen Afrika.

Sukkulente Blätter und Wurzeln lagern Wasser in den Zellen ab. Aus diesem Grund sind diese Teile der Pflanze meist verdickt, was den Blättern und Rosetten ihr typisches Aussehen verleiht.

Haworthia besitzt dickfleischige Blätter, die in Rosetten angeordnet sind. Rosetten mit Stämmen werden bis zu 50 cm hoch und erreichen einen Durchmesser von rund 30 cm.

 

Im Normalfall beträgt die Wuchshöhe jedoch nur einige Zentimeter.

Die Blattfarbe der Sukkulenten ist grün. Wenn Sie gestresst sind, können sie die Farbe ändern und rot-lila Blattspitzen ausbilden. Stress entsteht unter anderem durch Wassermangel.

Viele Haworthien haben eine charakteristische Musterung. Dieses Muster besteht meist aus weißen Perlwarzen.

Die Warzen sind nicht die einzige Besonderheit der Pflanze. Einige Arten verfügen über durchsichtige Blattfenster, in die Licht eindringen kann. Die betreffenden Pflanzen betreiben auf diese Weise Photosynthese.

Die meisten Haworthien teilen sich. Sie bilden neue Triebe aus, wodurch bald eine ganze Gruppe von Pflanzen im Topf wächst. Mithilfe dieser Triebe können Sie Haworthia ganz leicht vermehren.

Haworthia

Blütenpracht mit bis zu 50 Blüten

Während der Blüte wachsen aus den Rosetten von Haworthia hübsche Blütenstände. Die Blätter in Kombination mit den Blüten ergeben ein ideales Motiv für ein Foto.

Auf dem Blütenstand hängen ein bis fünf Rispen mit bis zu 50 Blüten. Sie können sich den Anblick ungefähr wie Trauben vorstellen.

Die Blüten sind weiß bis rosafarben und haben manchmal einen grünlich-braunen Mittelstreifen. Die Formen der Blüten sind glockenähnlich.

Je nach Art ist die Blütezeit unterschiedlich. Meist entfaltet sich die Blütenpracht jedoch zwischen Frühling und Herbst. Für ein schönes Foto lohnt es sich also, in diesen Monaten eine Kamera griffbereit zu haben.

Pflegetipps für Ihre Haworthia

Die Pflege der Haworthia ist nicht aufwändig. Die Sukkulenten eignen sich für Anfängerinnen und Anfänger als Zimmerpflanzen.

Zubehör brauchen Sie wenig. Es reichen Topf, Gießkanne und durchlässiges Substrat. Nur wenige Minuten pro Woche reichen, um die schönen Blätter Ihrer Zimmerpflanze zu erhalten.

Mit dem folgenden Überblick über die Haworthia Pflege haben Sie alle Informationen, die Sie für herkömmliche Arten brauchen.

Haworthia ssp umtopfen

Im Frühjahr in flache Gefäße umtopfen

Jedes Jahr wächst Haworthia ein kleines Stück. Außerdem bildet sie neue Triebe und Blätter aus, wodurch ganze Gruppen entstehen.

Wenn die Pflanze den Boden vollständig bedeckt, hat sie den richtigen Durchmesser fürs Umtopfen erreicht. Der richtige Zeitpunkt ist dazu der Frühling.

Haworthia ist ein Flachwurzler. Am besten eignen sich daher flache Töpfe und Schalen.

Entfernen Sie beim Umtopfen zuerst alle toten und ungesunden Blätter. Dann können Sie Haworthia in ein durchlässiges Substrat setzen. Was das ist, erfahren Sie im nächsten Unterkapitel.

Wenn Sie Ihre Sukkulente umtopfen, können Sie den Boden mit Quarzsand bestreuen. Das verhindert Fäulnis, indem der Sand das Wasser bindet.

Wasserdurchlässiges Substrat

Fäulnis ist der ständige Feind der Haworthia. Achten Sie daher darauf, dass Wasser durch die Erde abfließen kann. Normale Blumenerde ist dafür ungeeignet.

Verwenden Sie entweder gekaufte Sukkulentenerde, die Sie mit zusätzlichen Mineralien anreichern können. Oder vermischen Sie Komposterde mit Sand und Kies zu einem Substrat.

Der ph Wert sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen.

Mäßige Wassergaben & niedrige Luftfeuchtigkeit

Im Süden Afrikas ist es heiß und trocken. Unter diesen Bedingungen gedeiht Haworthia optimal.

Gießen Sie Ihre Zimmerpflanzen wie jede andere typische Sukkulente während des Sommers alle ein bis zwei Wochen. Eine Daumenregel unterstützt Sie dabei:

Sobald der Boden vollständig ausgetrocknet ist, braucht die Pflanze Wasser.

Gießen Sie nicht in die Rosetten hinein. Das ist zwar kein Todesurteil, aber die Blätter können aufgrund des Wassers zu faulen beginnen.

Besonders in modernen Häusern mit kontrollierter Wohnraumlüftung ist es oft sehr trocken. Kein Problem für Haworthia. Die Pflanzen vertragen eine niedrige Luftfeuchtigkeit.

Nur selten düngen

Dünger ist für die Pflege der Haworthia meist überflüssig. Die Blätter entwickeln sich auch ohne Zusatzstoffe prächtig. Wenn Sie jedoch auf eine Blüte hinarbeiten, kann eine jährliche Düngung vorteilhaft sein.

Verwenden Sie Kakteendünger.

Starkes und häufiges Düngen schadet Ihrer Pflanze mehr, als es bringt. Sie wird unnatürlich wachsen und vielleicht sogar Schäden davontragen. Verzichten Sie vor allem in der Ruhephase (meist Winter) auf Düngemittel.

Heller Standort ohne direkte Mittagssonne

Die Blätter der Haworthia brauchen Sonne, aber nicht zu viel davon. Die Pflanze gedeiht am besten im Halbschatten. Also an Standorten, wo morgens und abends die Sonne scheint und dazwischen Schatten herrscht.

Die pralle Mittagssonne und ein Fenster zum Süden sind für die Sukkulenten von Nachteil. In diesem Fall melden sie sich zum Teil mit einer Farbveränderung der Blätter. Stellen Sie sie danach in den Schatten.

Im Sommer verträgt es Haworthia warm. Bis zu 25 Grad Celsius sind optimal. Im Winter darf es für die Zimmerpflanzen ruhig kühler werden. Ein guter Ort ist dann ein helles, unbeheiztes Treppenhaus.

Kein Schneiden notwendig

Als Pflegemuffel werden Sie Ihre Haworthia lieben. Die Rosetten der Pflanze müssen normalerweise nicht geschnitten werden.

Haworthia bleibt klein und kompakt.

Abgestorbene Blätter dürfen und sollen Sie hingegen entfernen. Das ist wenig Arbeit und geht im Vorbeigehen.

Haworthia ist nicht winterhart

Wie viele Sukkulenten müssen Sie Haworthia in den Wintermonaten ins Haus stellen. Ein Einsetzen im Garten ist in Mitteleuropa nicht möglich.

Anders als zur Hauptwachstumszeit braucht Haworthia im Winter sehr wenig Wasser. Vor allem die Blätter, aber auch die Wurzeln speichern genügend Flüssigkeit für die kalte Jahreszeit.

Haworthia cymbiformis

Typische Krankheiten & Schädlinge

Was Krankheiten und Schädlinge betrifft, ist Haworthia nicht auffällig. Zu häufiges Gießen führt zu Fäulnis und damit zum Absterben der Pflanzen. Außerdem können Woll- und Schmierläuse die Blätter befallen.

Halten Sie sich einfach an unsere Tipps und das Risiko der Erkrankung und des Schädlingsbefalls reduziert sich drastisch.

Erfolgreiche Vermehrung Ihrer Pflanzen

Viele Arten der Haworthia können mit drei verschiedenen Methoden vermehrt werden. Die Vermehrung mit Ablegern ist dabei die einfachste Methode.

Sie können Blätter zu Stecklingen machen. Außerdem können Sie Ihre Haworthia mit Samen vermehren. Das ist jedoch weitaus schwieriger als die Ablegermethode.

Ableger – natürliche Triebe

Haworthia bildet Seitensprossen. Diese lassen sich auf zwei Weisen zu Tochterpflanzen machen.

Haben die neuen Sprossen bereits Wurzeln, trennen Sie sie mit geringem Kraftaufwand von der Mutterpflanze und setzen Sie sie ein. Behandeln Sie sie wie eine ausgewachsene Haworthia.

Die Vermehrung funktioniert auch, wenn die Ableger noch keine eigenen Wurzeln haben. In diesem Fall müssen Sie sie abschneiden und die Schnittfläche einige Tage trocknen lassen.

Erst dann können Sie sie mit der Schnittfläche nach unten einsetzen und mit Wasser gießen. Bald schon werden Sie sich an den Blättern erfreuen, die eine Rosette bilden.

Vermehrung der Sukkulentenpflanze Haworthia Stängeltopfen

Stecklinge – abgeschnittene Pflanzenteile

Die Vermehrung mit Stecklingen ist im Prinzip das Gleiche. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie Pflanzenteile der Mutterpflanze auswählen.

Das funktioniert zum Beispiel mit Blättern der Rosette. Schneiden Sie sie mit einem sterilen Messer von Ihrer Haworthia und behandeln Sie sie wie Ableger ohne Wurzeln.

Die Erfolgschancen sind geringer als bei natürlichen Seitensprossen.

Samen – Frucht der Blüten

Der Inhalt der Blüten hilft bei der Vermehrung. Samen einsetzen, gießen und warten. Wenn Sie Glück haben, wächst bald die Rosette einer neuen Haworthia.

Blüten werden befruchtet. Das heißt, anderes Genmaterial kann sich mit Ihrer Haworthie verbinden und neue Hybridpflanzen bilden. Der Ausgang der Samenvermehrung ist also offen.

Die schönsten Haworthia Arten

Die allermeisten Sorten und Arten der Haworthia sind wunderschön. Besonders die weißen Warzen machen aus zahlreichen Sorten und Arten etwas Besonderes.

Wer Haworthia kaufen will, steht vor der Qual der Wahl. Dem einen hilft ein aussagekräftiges Foto. Ein anderer braucht Empfehlungen für dekorative Sorten.

  • Haworthia Fasciata (Haworthiopsis)
  • Haworthia Attenuata (Haworthiopsis)
  • Haworthia Reinwardtii (Haworthiopsis)
  • Haworthia Margaritifera (auch bekannt als Tulista Pumila)
  • Haworthia Mutica
  • Haworthia Turgida
  • Haworthia Retusa
  • Haworthia Coarctata (Haworthiopsis)

Haworthia Fasciata – unser erster Favorit

Wir finden die Haworthia Fasciata faszinierend. Nach neuerer Klassifikation ist aus ihr zwar eine Haworthiopsis Fasciata geworden. Aber das tut unserer Begeisterung keinen Abbruch.

Die Haworthia Fasciata wird nur rund 15 cm hoch und erreicht einen Durchmesser von rund 15 cm. Sie gehört zu den Arten mit kleinen weißen Warzen auf den Blättern.

Interessanterweise wird die Haworthia Fasciata nur selten kultiviert. Ihr Lebensraum sind keine Wohnzimmer, sondern die Wildnis.

Haworthia fasciata

Haworthia Attenuata – unser zweiter Favorit

Weit über die Grenzen des englischen Sprachraums ist die Haworthia Attenuata als Zebrapflanze bekannt. Für das Muster sind die weißen Warzen verantwortlich.

Haworthia Attenuata wird rund 13 cm hoch und erreicht einen Durchmesser von rund 10 cm. Die Blattform ist spitz zulaufend, was „attenuata“ auf Lateinisch bedeutet.

Haworthia Attenuata ist nach neuerer Klassifikation ebenfalls eine Haworthiopsis Attenuata.

Südafrikanische Herkunft

Die Mehrheit aller Arten von Haworthia kommt aus Südafrika. Die Pflanzen fühlen sich in den dortigen Halbwüsten besonders wohl.

Wie so oft hat sich die Familie in alle Winde verstreut und heute erstreckt sich das Verbreitungsgebiet auf angrenzende Länder. Einige Haworthia Arten sind namibischer, mosambiker, lesothischer und eswatinischer Herkunft.

Häufige Fragen – kurz & knapp beantwortet

Alle Haworthia Arten sind kleinwüchsig. Sie erreichen im Durchschnitt eine Höhe von rund 20 Zentimetern und einen Durchmesser von rund 15 Zentimetern. Damit sind sie die idealen Dekopflanzen.

Weder ist Haworthia giftig für Katzen noch für Kinder. Die einzige Gefahr geht von den Blattspitzen aus, die Verletzungen verursachen können. Katzen schrecken bei zufälligen Berührungen daher manchmal zurück.

Die Verdopplung „Haworthia Haworthia“ genauso wie die Schreibung „Haworthie“ kommen manchmal vor. Es handelt sich um inoffizielle Abwandlungen des Namens „Haworthia“.