Agave – Alle Infos über Herkunft, Pflege & Vermehrung

Die Agave zählt zu den bekanntesten Sukkulenten. Das liegt zum einen daran, dass Fasern und Getränke wie Tequila aus den Pflanzen hergestellt werden. Zum anderen ist die Schönheit der Agaven ein Grund für ihre Bekanntheit.

Viele Agaven Arten stehen als Zimmerpflanzen in Mitteleuropa. Auch draußen im Erdreich kann eine Agave überleben. Die typischen Blätter sieht man im Wallis, im Tessin und in Südtirol in freier Natur.

Überblick über die wichtigsten Fakten

Die Agaven sind eine Pflanzengattung mit hunderten Arten und gezüchteten Hybriden. In der Wildnis trifft man zum Beispiel mehr als 250 Agaven Arten an. Zusätzlich wachsen in Gewächshäusern und Botanischen Gärten etliche hybride Pflanzen.

Die Agave gehört zur Unterfamilie der Agavengewächse (Agavoideae). Vor einigen Jahren handelte es sich dabei um eine eigene Pflanzenfamilie mit dem Namen „Agavaceae“.

Im 21. Jahrhundert stufte die Wissenschaft den Familienstatus zum Unterfamilien-Status herab, verwarf den Namen „Agavaceae“ und ordnete die neue Unterfamilie der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) zu.

 

Die Agave ist seitdem ein Spargelgewächs.

Die meisten Agaven sind Sukkulenten. Das heißt, sie speichern Wasser in ihren Zellen, um lange Trockenperioden zu überleben. Da die Blätter als Speicherort dienen, werden Agaven als Blattsukkulenten bezeichnet..

Aussehen & Blüte – Gemeinsamkeiten aller Arten

Alle Agaven Arten teilen verschiedene Merkmale. Diese Merkmale charakterisieren die Agaven und grenzen sie von anderen Pflanzen ab.

Was das Aussehen und die Blüte anbelangt, kategorisieren vor allem zwei Dinge die Art: die typischen Blattrosetten sowie die nur einmal im Leben stattfindende Agavenblüte.

Agavenblüten

Überblick über die Charakteristika von Agaven:

Die Agave ist eine sukkulente Pflanze mit Blattrosetten. Das heißt, dass die Agave wertvolles Regenwasser in ihren fleischigen Blättern speichert, um in ihrer trockenen Wüstenheimat gedeihen zu können.

Die Blätter sind auf einem kurzen Stamm oder direkt am Stängel in Rosettenform angeordnet. Sie können einige Zentimeter bis mehrere Meter hoch werden.

Die meisten Arten besitzen an den Enden der Blätter einen ausgeprägten Dorn. Bei manchen Agaven Arten ist dieser Dorn jedoch nur schwach ausgeprägt.

Eine Agave bildet einmal im Leben Blütenstängel und Blütenfächer. Da bis zu diesem Zeitpunkt mehrere Jahrzehnte vergehen können, wird die Agave als „hundertjährige Agave“ oder „Jahrhundertpflanze“ bezeichnet.

Bei der Agave Americana erreicht der Blütenstand zum Beispiel bis zu 9 Meter. Nach der Blütenpracht sterben die Sukkulenten ab, deshalb sollten Sie Ihre Agave vor diesem Zeitpunkt vermehren.

Agave dorn

Mehr als 250 Agaven Arten in der Natur

Die amerikanische Agave ist in ihrer Heimat mit zahlreichen Pflanzen vertreten. Über 250 Agaven Arten wachsen und gedeihen zwischen dem Süden der USA und dem Norden von Südamerika.

In unseren Breitengraden interessieren uns Themen wie Frostempfindlichkeit und Winterhärte.

Denn manche Sukkulenten aus der Pflanzenfamilie der Spargelgewächse (Asparagaceae) überleben den europäischen Winter tatsächlich. Die meisten wachsen jedoch nur als Zimmerpflanzen.

Kann eine Agave im Winter draußen bleiben? Themen wie das Überwintern hängen immer vom Einzelfall ab.

Frostempfindliche Agaven

Im Normalfall ist eine Agave frostempfindlich. Die Pflanzen eignen sich daher vor allem als Zimmerpflanzen.

Die Blätter welcher Agave sollen Ihr Zimmer schmücken? Am bekanntesten und schönsten ist sicher eine Agave Victoriae Reginae. Es gibt aber auch andere Agaven Arten für Ihr Zuhause.

Agave Sisalana

Die Rosette der Agave Sisalana kann im Durchmesser bis zu zwei Meter betragen. Eine solche Pflanze ist für Innenräume aber normalerweise zu groß.

Die Agave Sisalana wird meistens in Töpfe gesetzt und auf die Terrasse oder in den Wintergarten gestellt. Ihren Namen verdank die Sisal Agave übrigens der mexikanischen Hafenstadt Sisal.

Agave Potatorum

Aufgrund ihrer Größe ist die Agave Potatorum eine ideale Zierpflanze in Innenräumen. Die kleine Agavenart erreicht einen Durchmesser von höchstens 40 Zentimetern.

„Potatorum“ heißt so viel wie „trinkbar“ auf Latein. Den Namen verdankt die Pflanze der Tatsache, dass aus ihr das alkoholische Getränk Mezcal hergestellt wird.

Agave Victoriae Reginae

Die Agave Victoriae Reginae ist eine wahrhaft königliche Pflanze. Das liegt aber nicht nur daran, dass ihre Namenspatronin die britische Königin Victoria ist.

Bei der royalen Agave handelt es sich um ein besonders hübsches Exemplar. Die Sukkulente ziert daher so manchen Wohnzimmertisch.

Winterharte Agaven

Eine Agave kann den Winter im Garten überleben. Die Überlebenschancen hängen jedoch von mehreren Faktoren wie dem richtigen Standort ab. Außerdem entscheidet die Wahl der richtigen Art darüber, ob Sie Ihre Pflanze über den Winter bringen oder nicht.

Agave Parryi

Die Agave Parryi zählt zu den Sukkulenten, die im Garten überwintern können. Selbstverständlich müssen die Bedingungen dazu optimal sein.

Pflanzen Sie die Agave Parryi an einem sonnigen, warmen Standort. Achten Sie zusätzlich darauf, dass keine Staunässe entsteht. Wenn Sie alles richtig machen, verträgt die Agave Parryi mehrere Minusgrade.

Agave Americana

Auch die bekannteste aller Agaven – die Agave Americana – kann mitteleuropäische Winter überstehen. Die Agave Americana ist jedoch etwas frostempfindlicher als die Parryi Agave.

An warmen, trockenen Orten überlebt die Agave Americana bis zu -10 Grad. Eine Agave Americana friert wie andere Pflanzen draußen im Topf schneller als in der Erde.

Wenn Sie den Topf nicht ins Haus schleppen wollen, sollten Sie die amerikanische Agave ins Erdreich setzen. Die klimatischen Bedingungen sind dabei in milden Weinbaugebieten vorteilhaft.

Am Neckar oder in der Wachau kann die Agave die kalte Jahreszeit überstehen.

Die richtige Pflege von Agaven

Wie bei allen Pflanzen kommt es auch bei Agaven auf die richtige Pflege an. Wird Ihre Agave eingehen? Oder wird Ihre Agave prächtig gedeihen? Das hängt von Ihnen und Ihrem Wissen über Ihre Agave ab.

Die Pflege aller Agaven Arten ist mehr oder weniger ähnlich. Selbstverständlich gibt es Feinheiten, mit denen Sie aus jeder Pflanze das Beste rausholen können. Aber die Grundlagen der Pflege ändern sich nicht.

Beim Einpflanzen und Umtopfen entscheidet die Größe

Ihrer Agave genügt ein kleiner Topf. Sie ist nämlich genügsam und braucht selbst im Sommer nur ganz wenig Wasser.

Achten Sie sowohl beim Einpflanzen im Topf als auch im Garten darauf, dass Ihre Agave niemals im Feuchten steht. Im Fall einer Kübelpflanze bedeutet das, dass der Topf Abtropflöcher haben sollte und das Substrat Flüssigkeit durchlassen sollte.

Der Standort im Garten kann beispielsweise der obere Bereich eines Hangs sein. Das Regenwasser rinnt den Hang hinunter und Ihre Agave bleibt trocken.

Wenn das Gefäß zu klein wird, müssen Sie Ihre Agave umtopfen. Bei jungen Pflanzen tritt dieser Fall etwa einmal im Jahr ein. Bei älteren Agaven findet das Umtopfen in größeren Abständen statt.

Die Agave wird von Frühjahr bis Sommer gesetzt oder umgetopft.

Agave umtopfen

Wenig Feuchtigkeit in der Erde

Die Agaven kommen aus trockenen Gegenden. Egal ob sie im Topf oder in der Erde wachsen, an ihrem Standort muss Gieß- und Regenwasser abfließen können.

Kübelpflanzen gedeihen am besten in einer Mischung aus normaler Blumenerde, Torf und Sand. Wenn Sie für Ihre Pflanze selbst eine Mischung herstellen, achten Sie auf ein Verhältnis von zwei Teilen Blumenerde und einem Teil Torf und Sand.

Handelt es sich um eine kleinwüchsige Agave, können Sie Sukkulentenerde oder Kakteenerde verwenden. Das sandig-lehmige Substrat tut den Blättern der Pflanze ungemein gut.

Typischer Wasserbedarf für eine Sukkulente

Agaven benötigen wenig, aber regelmäßig Wasser. Gießen Sie Ihre Pflanze im Sommer alle ein bis zwei Wochen kräftig und warten Sie dann, bis die Agave wieder vollkommen trocken ist.

In den Wintermonaten braucht die Agave weniger Wasser. Reduzieren Sie die Wassergaben daher merklich.

Pflanzen wie die Agave sterben sowohl an den Folgen von Überwässerung als auch Trockenheit. Achten Sie beim Gießen daher auf die goldene Mitte.

Im Jugendstadium ist düngen vorteilhaft

Eine junge Agave profitiert von zusätzlichen Nährstoffen. Während der Wachstumsphase können Sie Ihre Kübelpflanzen daher alle zwei Wochen mit einem Sukkulentendünger verwöhnen.

Gießen Sie die Pflanzen laut den Anweisungen auf dem Düngemittel mit Wasser.

Sicherheit geht vor. Verwenden Sie also unbedingt Handschuhe, wenn Sie Ihren Agaven Nährstoffe zuführen. Für die Wurzeln und Blätter der Pflanzen ist Dünger zwar gut, für Ihre Hände jedoch weniger.

Sollten Sie dennoch in Kontakt mit Düngemittel kommen, waschen Sie sich die Hände gründlich mit Seife und Wasser. Fassen Sie sich vorher nicht ins Gesicht.

agave Mineraldünger

Heller und warmer Standort

Agaven sind in ihrer Heimat an ausreichend Sonnenlicht und Wärme gewöhnt. Diese Umgebung sollten Sie daher Ihrer Agave bieten.

Im Sommer kann eine Agave im vollen Sonnenlicht stehen. Drinnen ist der perfekte Standort vor einem südseitigen Fenster. Draußen gedeihen die Pflanzen prächtig auf einer unbeschatteten Terrasse.

Im Winter darf es für die meisten Agaven Arten kühler werden. Rund um fünf Grad ist für die Pflanze ideal.

Drinnen ist der ideale Standort im Winter ein lichtdurchflutetes Treppenhaus oder ein unbeheiztes Glashaus. Eine winterharte Agave kann draußen an einem geschützten, sonnigen Platz überleben.

Dunkelheit schadet den Blättern.

Wenn eine Agave in den Wintermonaten keine Sonne abbekommt, verlieren die Blätter ihre kräftige Farbe. Damit den Blättern nichts geschieht, sorgen Sie das ganze Jahr über für genügend Licht.

Kein Schneiden erforderlich

Viele Pflanzen brauchen einen regelmäßigen Schnitt. Nicht jedoch Agaven. Eine Agave wächst und gedeiht ganz ohne menschliches Zutun.

Von Zeit zu Zeit sterben Blätter ab. In diesem Fall können Sie Ihre Agave optisch aufwerten, indem Sie die Blätter am unteren Ende der Blattrosette abschneiden.

Verwenden Sie dazu unbedingt ein scharfes und steriles Messer. Alles andere schadet den Blättern nur unnötig.

Überwinterung im Hellen

Agave

Haben Sie eine winterharte Agave ins Erdreich gepflanzt? Dann achten Sie auf die Feuchtigkeit im Winter.

Ihre Agave darf nicht vollkommen austrocknen. Das weitaus größere Problem stellt im mitteleuropäischen Winter jedoch die Feuchtigkeit dar. Bei uns ist es meistens zu nass, vor allem wegen des Klimawandels.

Damit die Überwinterung klappt, wählen Sie einen trockenen, geschützten Standort für Ihre Outdoor Agaven. Ein Hang vor einer südseitigen Mauer bietet sich an.

Topfpflanzen müssen während des Winters ins Haus geholt werden. Keller und Garage sind jedoch suboptimal. Beim Überwintern braucht Ihre Agave nämlich Sonnenlicht und Kälte. Und in Kellern und Garagen ist es nur kalt, aber nicht hell.

Geben Sie immer auf die Dornen Ihrer Agave acht. Denn die Dornen können schwere Verletzungen verursachen. Wenn Sie die Topfpflanzen ins Haus holen, stecken Sie am besten Korken auf die Dornenspitzen. So vermeiden Sie Verletzungen.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Typische Krankheiten, die die Agave betreffen, sind Stammfäule sowie Wurzel- und Stammgrundfäule.

Agaven reagieren schlecht auf Staunässe. Wenn sie zu viel Wasser abbekommen, beginnen die Wurzeln und Stämme zu faulen und die Agave stirbt schließlich ab.

Gewähren Sie den Wurzeln und Stämmen genügend Zeit, um zu trocknen. Damit verhindern Sie, dass Ihre Lieblingspflanzen faulen.

Schädlinge, die auf allen Arten von Agavaceae vorkommen können, sind Schildläuse und Schmierläuse.

Die Insekten befallen vor allem die Blätter. Wenn Sie welche erblicken, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Sie können die Tiere beispielsweise mit Mitteln aus Öl ersticken. Oder sie verwenden Insektizide, welche der Agave nicht schaden.

Agave krankheiten

Die Vermehrung der Agave

Die amerikanische Agave wächst manchmal Jahrzehnte, ohne zu blühen. Wollen Sie daher Ihre Agave vermehren, brauchen Sie sehr viel Geduld, wenn Sie die Vermehrung mit Samen durchführen wollen.

Eine Agave bildet Kindel.

Kindel ist ein anderer Name für Seitensprossen und ist mit dem Wort „Kind“ verwandt. Denn genauso wie bei einem Kind handelt es sich bei einem Kindel um nichts anderes als Nachwuchs.

Die Vermehrung mittels Kindel ist bei den meisten Arten der Agave die einfachste Möglichkeit.

Graben Sie den Seitentrieb aus und schneiden Sie ihn von der Mutterpflanze. Setzen Sie ihn in ein Gemisch aus Sand und Kompost. Die Temperatur sollte über 20 Grad betragen.

Wenn alles gut geht, entsteht bald eine wunderschöne, neue Blattrosette, die Sie für viele weitere Jahrzehnte erfreuen wird.

Agaven sind typische Amerikanerinnen

Die ursprüngliche Heimat der Agaven liegt in Amerika. Im Norden reicht das Verbreitungsgebiet in den Süden der USA. Bis hinunter in den Norden Südamerikas kann man Agaven in freier Natur antreffen.

In den USA wächst die Agave in Kalifornien, Arizona, New Mexico, Nevada und Utah. In Südamerika liegt die Herkunft einiger Arten in Kolumbien und Venezuela.

Die größte Artenvielfalt der Agave herrscht jedoch in Mittelamerika und der Karibik. Genauer gesagt in Mexiko.

Da seit der Entdeckung Amerikas Flora und Fauna von dort nach Europa und in den Rest der Welt transportiert wurde, wächst die Agave heute auch in Südeuropa, Afrika, Asien und Australien.

Agave Mexico

Bedeutung von „Agave“ und herkömmliche Synonyme

Der Name „Agave“ stammt aus dem Altgriechischen. Genauer gesagt wurden die Agaven mit dem Wort αγαυός (agavos) bezeichnet, was auf Deutsch übersetzt „erhaben“, „prachtvoll“ oder „edel“ heißen kann.

Andere Quellen gehen davon aus, dass die Agave nach Agaue benannt wurde. Agaue war eine Halbgöttin der griechischen Mythologie. Auch ihr Name bedeutet übersetzt „die Edle“.

Manchmal wird jede Art aufgrund ihres Ursprungs als amerikanische Agave bezeichnet. Andere Leute verwenden die Bezeichnung jedoch ausschließlich für die Agave Americana.

Ein Synonym für alle Agaven ist „Jahrhundertpflanze“ oder „hundertjährige Agave“. Im Englischen wird die Agave nämlich als „century plant“ bezeichnet. Damit wird auf die Tatsache angespielt, dass die Agave mehrere Jahrzehnte nicht blüht.

Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten

Agaven sind äußerst vielseitig. Zum einen sind Agaven wie die Art „Agave Victoriae Reginae“ eine ideale Zimmerpflanze oder Kübelpflanze.

Zum anderen finden verschiedene Arten in der Fasern- und Lebensmittelproduktion Verwendung.

Zierpflanze im mediterranen Garten

Ein Foto einer mediterranen Terrasse ist ohne Drachenbaum Agave (Agave Attenuata) nicht komplett. Das gilt ebenso für ein Foto von mediterranen Wintergärten.

Die Drachenbaum Agave (Agave Attenuata) erinnert mit ihren großen Blättern an den Süden. Kein Wunder, kommt die Agave Attenuata seit wenigen hundert Jahren in Mittelmeerländern sowie auf den Kanaren und auf Madeira vor.

Aber auch die Königin der Agavenpflanzen (Victoriae Reginae) ist im Topf oder Kübel eine Augenweide. Das gilt für viele weitere Agavenpflanzen ebenso. Als Zierpflanzen im Kübel schmücken sie ihre Umgebung.

Blätter werden zu Fasern verarbeitet

Agavenblätter eignen sich hervorragend zur Fasernproduktion. Zum Beispiel zählen die Sisalagave und die Agave Filifera genauso wie andere Agavenarten zu den wichtigsten Pflanzenfasern-Lieferanten weltweit.

Agave Filifera bedeutet übersetzt so viel wie „fadentragende Agave“. Der Name der Agave Filifera ist also Programm.

Rohstoff für Nahrungs- und Genussmittel

Agave tequila

Mehrere bekannte Lebensmittel werden aus der Agave hergestellt. Die bekanntesten sind Agavendicksaft, Mezcal, Tequila und Pulque.

Pulque ist ein Getränk aus dem vergorenen Agavensaft. Mezcal und Tequila sind ein Destillat. Im Grunde genommen, handelt es sich dabei um das Gleiche.

Tequila ist ein Mezcal, der zu 100 Prozent aus der Agave Tequilana destilliert und in bestimmten mexikanischen Bundesstaaten hergestellt wird.

Mezcal muss nicht aus der Tequila Agave bestehen. Auch andere Arten können für die Herstellung verwendet werden. Außerdem kann der Mezcal überall in Mexiko produziert werden.

Für den Tequila muss die Agave I A Qualität besitzen.

Damit die Agaven Agave sind, wird in Mexiko streng kontrolliert. Auch in der EU schafft es das Beispiel des Tequilas immer wieder mal in die News, wenn es um geschützte Herkunftsbezeichnungen geht.

Achtung giftig!

Obwohl die Agave für die Lebensmittelproduktion verwendet wird, sind manche Arten wie Agave Americana schwach giftig.

Im Speziellen sollten Sie Kinder und Haustiere vor einer Agave schützen. Denn Hautreizungen und Schwellungen können vorkommen und gefährlich werden.

Rufen Sie im Notfall sofort einen Arzt oder eine Ärztin zur Hilfe. Normalerweise besteht jedoch kein Grund zur Panik.

Agaven stellen meistens nur für Personen mit Allergien eine Gefahr dar. Alle anderen müssen sich vor der Agave nicht fürchten.

achtung giftig

Häufige Fragen

Die Agave ist kein Kaktus. Denn Kakteen bilden eine eigene Pflanzenfamilie und gehören zur Ordnung der Nelkenartigen. Und Agaven sind eine Gattung und gehören zur Familie der Spargelgewächse.

Obwohl sich manche Arten optisch ähneln und auch bestimmte Eigenschaften miteinander teilen, unterscheidet sich die Agave vom Kaktus zu einem gewissen Ausmaß.

Sowohl Agaven als auch Kakteen speichern zum Beispiel Flüssigkeit in ihren Zellen.

Die meisten Agaven sind jedoch blattsukkulent – das heißt die Agavenblätter sind verdickt. Beim Kaktus befindet sich der Wasserspeicher jedoch im Stamm. Kakteen sind also stammsukkulent.

Die meisten Arten der Agave überstehen den Winter im Freien nicht. Agaven kommen ursprünglich aus den trockenen und heißen Gebieten Amerikas. Und in Europa ist die kalte Jahreszeit meist kalt und feucht.

Es gibt jedoch Agaven, die unter idealen Bedingungen die Wintermonate im Erdreich überleben. Dazu zählen die Agave Parryi und die Agave Utahensis.

Eine blühende Agave ist ein seltener Anblick. Denn alle Arten der Agave blühen nur ein einziges Mal in ihrem Leben. Danach sterben sie ab.

Die Agave lässt sich bis zur Blüte Zeit. Mehrere Jahrzehnte können bis zum Blütenwachstum vergehen, weshalb die Agave landläufig als „Jahrhundertpflanze“ bezeichnet wird.

Von der Agave wachsen rund 250 Arten zwischen den USA und Kolumbien. In ihren Herkunftsländern entstehen aber immer wieder natürliche Hybriden, weshalb die genaue Anzahl nur geschätzt werden kann.

Agaven werden auch professionell gezüchtet.

Auf der ganzen Welt gibt es kultivierte Hybriden, deren Anzahl ebenso nur geschätzt werden kann. Schätzungen belaufen sich auf dutzende beziehungsweise hunderte Hybridarten.

Agaven Arten im Überblick

Der Tod der Agave nach der Blüte ist ein natürlicher Prozess. Im Pflanzenreich kommt dieser Prozess häufig vor und wird als „hapaxanth“ bezeichnet.

Hapaxanth kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Einmalblüte“.

Alle Arten der Agave unterlaufen einen hapaxanthen Lebenszyklus. Da jedoch bis zur Blütenpracht mehrere Jahrzehnte verstreichen können, erfreuen uns Agaven trotzdem eine lange Zeit vor ihrem Tod.

Aloe und Agave sind zwei unterschiedliche Pflanzengattungen. Es handelt sich dabei nicht um das Gleiche. Aloen blühen beispielsweise mehrmals in ihrem Pflanzenleben, wohingegen die Agave nur ein einziges Mal aufblüht und danach stirbt.