- Wie viel Wasser brauchen wasserspeichernde Pflanzen?
- Sukkulenten richtig gießen – diese Faustregel müssen Sie befolgen
- Die Bedingungen in freier Natur – Kreieren Sie die optimale Umgebung
- Material, Werkzeug, Hilfsmittel: Das brauchen Sie fürs Gießen
- 3 häufige Fehler beim Gießen von Ihren Sukkulenten
- Indoor: Die optimale Wasserzufuhr bei Zimmerpflanzen
- Outdoor: Besonderheiten bei der Pflege im Freien
- Technik & Methode bei der Bewässerung: Sukkulenten richtig pflegen
- Richtig Gießen beim Blätter Vermehren
- Umtopfen bedeutet Geduld beim Gießen
- Sukkulenten gießen vs. besprühen
- Tipps für Profis & Anfänger
Wie viel Wasser brauchen wasserspeichernde Pflanzen?
Wie oft müssen Sukkulenten also gegossen werden? Und wie viel Wasser brauchen sie zum Wachsen? Lesen Sie alles, was Sie zum Thema wissen müssen, in diesem Blogbeitrag.
Sukkulenten richtig gießen – diese Faustregel müssen Sie befolgen
Sukkulenten sollten regelmäßig mit wenig Wasser gegossen werden. Während der Wachstumsphase (Frühjahr bis September) benötigen die Pflanzen spätestens nach zwei Wochen Wasser. Achten Sie darauf, nur die Erde rund um die Wurzeln zu gießen.
Die Blätter müssen trocken bleiben.
Weniger ist mehr.
Beim Gießen Sukkulenten zu überwässern, ist die Hauptursache für den Tod einer Zimmerpflanze. Auf diese Weise entstehen nämlich Infektionen, woran die meisten Arten nach wenigen Monaten sterben.
Als Faustregel gilt: Man gießt Sukkulenten erst dann, wenn der Boden vollkommen ausgetrocknet ist.
Die Bedingungen in freier Natur – Kreieren Sie die optimale Umgebung
Sukkulenten sollten sich bei Ihnen genauso wohl fühlen wie in ihrer natürlichen Umgebung. Das ist die Grundlage einer erfolgreichen Bewässerung. Deshalb habe ich für Sie die Situation in der Wildnis recherchiert. Sie ist in etwa so:
- Sukkulenten wie z.B. Kakteen wachsen in der Wildnis an Orten, wo weniger Regen als bei uns fällt.
- Sukkulenten stehen im Winter oft in einer trockenen Ödnis.
- Eine kleine Anzahl an heftigen Gewittern sorgt für das meiste Regenwasser.
- Der Niederschlag versickert schnell in der Erde.
- Die Luftfeuchtigkeit ist sehr gering und die Pflanzen sind daran gewöhnt.
Material, Werkzeug, Hilfsmittel: Das brauchen Sie fürs Gießen
Nicht jeder Topf ist geeignet
Oft stehen Kakteen in normalen Tontöpfen und die Besitzer wundern sich, warum ihre Pflanze langsam stirbt. Dabei ist es kein Geheimnis. Eine Sukkulente kann nur in einem Topf mit Abflussloch gedeihen, wie ich durch meine Recherche erfahren habe.
Staunässe ist tödlich für die wasserspeichernden Pflanzen. Sie benötigen ein Gefäß, aus dem das überschüssige Wasser abfließen kann. Auf diese Weise erhöht sich auch die Überlebenschance für vernachlässigte Kakteen.
Erde oder Substrat – was ist besser?
Normale Blumenerde schadet Ihrer Sukkulente. Denn die Wurzeln stehen zu lange im Wasser und beginnen mit der Zeit zu verfaulen.
Für die richtige Bewässerung benötigen Sie sandiges oder grobkörniges Substrat. Welches Substrat sich am besten eignet, hängt von den jeweiligen Sukkulenten ab.
Das Substrat muss auf alle Fälle eine gute Bewässerung bis hin zu den tiefsten Wurzeln erlauben.
Gleichzeitig darf das Wasser nur kurz im Boden verweilen. Böden, die Feuchtigkeit zu lange speichern, werden Ihnen und Ihren Sukkulenten weniger Freude machen.
Selbstverständlich können Sie das Substrat selber zusammenmischen. Aber dazu mehr in einem zukünftigen Blogbeitrag.
Mit dem richtigen Werkzeug geht’s leichter
Sukkulenten gedeihen besonders gut, wenn die Blätter trocken bleiben. Deshalb brauchen Sie entweder eine Gießkanne mit langem & dünnem Hals oder eine sogenannte Bewässerungsflasche.
Mit dünnen Gießkannen und Bewässerungsflaschen bewässern Sie selbst Zimmerpflanzen in winzigen Töpfen, ohne dass dabei die Blätter gegossen werden. Dank des dünnen Halses treffen Sie mit Ihrem Werkzeug treffsicher den Boden.
3 häufige Fehler beim Gießen von Ihren Sukkulenten
1. Ihr Topf hat unten kein Loch
Wie die meisten Sukkulentenarten wachsen Kakteen in eher sandigen Böden. Selbstverständlich versickert das Wasser dort ziemlich schnell, wodurch die Wurzeln zwar feucht werden, aber relativ rasch trocknen.
In Töpfen ohne Abflussloch stehen Ihre Sukkulenten länger im Wasser als in der Wildnis. Es entsteht Staunässe, was Ihre Lieblinge absterben lässt. Sie benötigen daher unbedingt ein Loch im Boden Ihrer Töpfe.
2. Die Erde wird nicht trocken
Sie gießen nur geringe Mengen? Trotzdem ist der Boden erst nach drei Wochen ausgetrocknet? Dann verwenden Sie vermutlich die falsche Erde.
Nur Substrat ist geeignet, die Nässe mit der richtigen Geschwindigkeit an die richtigen Stellen zu transportieren. Humusböden speichern die Feuchtigkeit viel zu gut.
3. Blätter, Stamm und Rosette Ihrer Pflanze sind feucht
Kommen Sie Blättern, Stämmen und Rosetten nicht zu nahe. Vermeiden Sie deshalb beim Gießen Sukkulenten von weit oben zu bewässern.
Es gilt: Nur die Böden brauchen Wasser. Die Blätter, Stämme und Rosetten Ihrer Sukkulente jedoch nicht.
Indoor: Die optimale Wasserzufuhr bei Zimmerpflanzen
Sukkulenten müssen während den Ruhe- und Wachstumsphasen unterschiedlich oft und intensiv gegossen werden.
Die Wachstumsphase spannt vom Frühjahr bis Herbst, also von März bis September. Die Ruhephase deckt sich in etwa mit dem Winter.
Wie immer gilt: Stehen die Zimmerpflanzen zu lange im Wasser, werden sie aufgrund der Staunässe über kurz oder lang eingehen.
Überblick Indoor
Gießen im Sommer (Indoor)
Während der Wachstumsphase im Sommer brauchen Ihre Sukkulenten regelmäßig Wasser. Besonders mögen sie den künstlichen Regenschauer alle ein bis zwei Wochen.
Spätestens 14 Tage nach dem letzten Mal sollten Sukkulenten wieder gegossen werden. Als Anhaltspunkt können Sie den Boden hernehmen. Sind Substrat bzw. Erde vollständig ausgetrocknet, braucht die Pflanze wieder Wasser.
Das Gießen geht einfach. Geben Sie Wasser in den Topf, ohne die Blätter zu benetzen. Wann auch immer alles feucht ist, dürfen Sie mit der Bewässerung aufhören.
Die Wurzeln benötigen gleichmäßig feuchte Erde, um zu gedeihen. Das Substrat darf aber nicht feucht bleiben. Dabei hilft das Loch im Boden Ihres Topfes. Überschüssiges Wasser rinnt heraus und übrig bleibt genau die Menge, die Ihre Kakteen, Aloe Veras & Co gernhaben.
Gießen im Winter (Indoor)
Im Winter müssen Ihre Pflanzen weniger oft gegossen werden. Es gibt sogar Zimmerpflanzen, die während der Ruhephase ab September überhaupt kein Wasser mögen.
Wie viel gegossen werden muss, hängt von der Temperatur ab. Überwintert eine Pflanze in einem über zehn Grad Celsius warmen Raum, gießt man sie ein Mal alle paar Wochen.
Steht die Pflanze an einem kälteren Standort, genügt wenig bis gar keine Feuchtigkeit. Im Gegensatz zur Wachstumsphase beschränkt sich die Aktivität der Wurzeln und Blätter nämlich auf ein Minimum. Ihre Sukkulente ist nicht „durstig“.
Ausnahme: Bei Winterblühern müssen Sie wie im Sommer alle 14 Tage nach dem Rechten sehen und bei Trockenheit Ihre Sukkulenten gießen. Meist sind die blühenden Sukkulenten aber mit kleinen Wassermengen zufrieden. Je nachdem, wie viel Sie heizen.
Outdoor: Besonderheiten bei der Pflege im Freien
Überblick Outdoor
Gießen im Sommer (Outdoor)
Ausgesetzt am Balkon oder im Garten braucht Ihre Pflanze normalerweise keine zusätzliche Bewässerung. Eine längere Dürre trocknet die Erde jedoch zu sehr aus. In diesem Fall müssen Sie etwas nachhelfen.
Wenn es im Freien richtig heiß wird, müssen Sie das Intervall zwischen den Bewässerungen verkürzen. Vergessen Sie also nicht darauf, den Wetterbericht häufig zu Rate zu ziehen.
Eingetopft oder unter einem Vorsprung fehlt Ihren kleinen Sukkulenten das Nass von Oben. Mit solchen Exemplaren müssen Sie wie mit Ihren Zimmerpflanzen verfahren. Achten Sie wie immer darauf, dass die Blätter nicht zu faulen beginnen.
Gießen im Winter (Outdoor)
Ab September werden die Tage kürzer und die Temperaturen frischer. Ihre Pflanzen im Garten müssen jetzt wenig, aber trotzdem gegossen werden.
Die Wurzeln faulen auch im Winter bei zu viel Nässe. Zu wenig Niederschlag erhöht jedoch die Gefahr, dass sie absterben. Die Balance ist also entscheidend.
Wässern Sie Ihre Pflanze in den Wintermonaten regelmäßig. Und zwar immer dann, wenn sie an ihrem Standort von Natur aus zu lange trocken bleiben würde.
Ein guter Tipp ist der Tasttrick. Ist die Erde rund um die Sukkulenten ausgetrocknet? Dann sollten Sie den Wurzeln ein wenig Wasser zukommen lassen.
Technik & Methode bei der Bewässerung: Sukkulenten richtig pflegen
Vorsichtiges Wässern ist das A & O der richtigen Pflege. Dabei sollten Sie wenig Wasser in den Topf hineingeben. Am besten direkt auf die Erde beziehungsweise das Substrat.
Die Wurzeln der Pflanze nehmen die Feuchtigkeit auf. Mit den Blättern speichern die meisten Arten nur Flüssigkeit. Große Wassermassen auf der Oberfläche lassen Blatt & Stamm verfaulen.
Wann auch immer man gießt, es gilt die folgende Regel: Ein paar Minuten später müssen Sie die überschüssige Flüssigkeit im Übertopf oder Untersetzer wegschütten.
Vermeiden Sie beim Sukkulenten Gießen unbedingt gefährliche Staunässe. Dadurch würden die Wurzeln absterben.
Sukkulenten mit Eiswürfeln gießen, ist ein neuer Trend unter Hobbygärtnern. Davon sind die Pflanzen aber weniger bis gar nicht begeistert. Eiswürfel sind nicht für die Bewässerung geeignet. In der Wildnis kommen Tropenpflanzen nicht jede Woche mit Eis in Berührung.
Richtig Gießen beim Blätter Vermehren
Wie gießt man Blätter, die man zum Vermehren abgeschnitten hat? Der große Unterschied zum herkömmlichen Verfahren besteht in der Wahl des Werkzeugs.
Verwendet man normalerweise eine Gießkanne oder eine Bewässerungsflasche, braucht man bei abgeschnittenen Blättern eine Sprühflasche. Sie mögen den Sprühregen.
Legen Sie das Blatt auf Substrat oder Erde und besprühen Sie es häufig mit wenig Wasser. Einmal pro Tag ist ein ausreichend langes Intervall.
Die Sukkulentenblätter beziehungsweise die neuen Wurzeln dürfen nicht vertrocknen. Wenn die Pflanzen jedoch zu wachsen beginnen, können Sie das Intervall verringern.
Umtopfen bedeutet Geduld beim Gießen
Im neuen Topf ist eine Sukkulente zuerst noch empfindlich. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen sollten Sie Sukkulenten daher nicht nach dem Umtopfen gießen.
Einfach ein paar Minuten warten?
Besser ist es, Sie warten rund eine Woche. Vergewissern Sie sich, dass die Erde trocken ist. Dann können Sie die Sukkulenten gießen, indem Sie Wasser in den Topf hineingeben, bis die Wurzeln feucht sind.
Sukkulenten gießen vs. besprühen
Viele stellen sich die Frage, wie eine Sukkulente am besten bewässert wird. Welche Methode hilft Ihren Pflanzen? Sollen Sukkulenten gegossen oder besprüht werden?
Die Antwort ist einfach. Für die richtige Pflege müssen Sie in den allermeisten Fällen eine Gießkanne oder Bewässerungsflasche nehmen. Sprühen ist bei Sukkulenten im Normalfall tabu.
Es gibt jedoch vier große Ausnahmen, bei denen Sie eine Sprühflasche verwenden dürfen:
Tipps für Profis & Anfänger
- Am besten eignet sich Regenwasser zum Sukkulenten Gießen. Im Gegensatz zu Leitungswasser ist es nämlich kalkarm und hat die ideale Temperatur.
- Mit entkalktem Leitungswasser (Zimmertemperatur) können Sie Regenwasser ersetzen, falls Sie keinen Garten oder Balkon zum Sammeln haben.
- Die Blätter der Pflanzen geben Aufschluss über die benötigte Feuchtigkeit. Ein dickes Blatt speichert große Wassermengen. Ein dünnes Blatt hat weniger Speicherkapazität. Eine dickblättrige Sukkulente braucht daher weniger Wasser. Dünnblättrige Arten brauchen mehr.
- Das richtige Gefäß hat immer ein Loch, damit das Substrat austrocknet. Wenn Sie keinen solchen Pflanzentopf zur Verfügung haben, können Sie mit einer Bohrmaschine ein Loch in den Ihrigen bohren.
- Der Standort einer Zimmerpflanze entscheidet über die Wassermenge. Wenn die Luftfeuchtigkeit bei Ihnen gering ist, sollten Sie öfter zur Gießkanne greifen. Ihre Sukkulenten werden es Ihnen danken.
- Das Wurzelsystem von großen Pflanzen ist stark. Mächtige Sukkulenten speichern Nährstoffe länger als kleine Sukkulenten und müssen daher weniger oft gegossen werden.